V – Kommunikation im Raid

Was oftmals während des Raidens unterschätzt wird, ist die Kommunikation im TS2 / Ventrilo.

Stellt man sich nur mal die Frage, was eine Stammgruppe im Gegensatz zu einer Randomgruppe im BG ausmacht, so ist es die Kommunikation im Teamspeak. Ansagen wo Incs sind, was man als nächstes angreift etc., kann man schneller im Voicechat kommunizieren als es in den Chat schreiben. Und eben diesen Vorteil gilt es auch beim Raiden zu nutzen.

Daher ist es essentiell das beim Raiden TS benutzt wird und ein funktionierendes Headset samt Micro vorhanden ist. Solltet ihr Euch davor scheuen, werdet ihr immer Probleme haben eine Top Gilde zu finden, da dieses bei den meisten bereits ein Aufnahmekriterium ist und die Bewerbungsgespräche meist im TS stattfinden. Ebenso lernt man sich in einer Gilde schneller kennen, wenn man mit den Leuten im TS abhängt und neben dem WoW Alltag noch über alltägliche Dinge plaudert. Man bekommt gewisse Kniffe und Tips & Tricks eher im TS als im Chat mit. Daher bin ich der Meinung das Leute mit reger TS-Aktivität mehr und schneller lernen und ebenso besser in der Gilde integriert sind als Spieler die diesem immer fern bleiben.

Während des Raids hat in der Regel nur einer zu sprechen, und das ist der Raidleader. Man kann zusammen singen, aber nicht nicht zusammen sprechen, von daher ist es wichtig, das der Kanal für wichtige Ansagen des Raidleads offen bleibt. Ansagen welches Target gefocust wird, Targetwechsel, Ansagen von Battlerezzes, Sheepzuteilungen, MT und Heilereinteilungen und Bosstimer sind nur ein paar Dinge die während des Raids permanent über den Äther zu hören sind. Es ist immens wichtig das ein Raid einen dedizierten Raidleader hat. Nichts ist schlimmer als ein Raid in dem Totenstille herrscht. Denn dann beginnt jeder für sich selbst zu handen und das endet meist im Chaos.

Neben dem Raidlead ist es wichtig das auch die Tanks Ansagen machen. Ein nicht angesagter Pull führt meist zu Toten, eine nicht angekündigte Umpositionierung des Bosses lässt die Heiler fluchen, ein nicht gecallter Tank-Targetswitch lässt meist die DDler kippen etc. Hier sind sprechende Tanks also durchaus erwünscht.

Kommen wir nun zu den Heilern. Ansagen von uns sind auch wichtig. Eine kurze Bestätigung bei der Heileinteilung vor dem Pull das man verstanden hat wen man heilen soll schaden nie. Ferner sind Informationen während des Kampfes, die für den MT oder die anderen Heiler wichtig sind, sofort zu kommunizieren. Sprich: Ich bin gesilenct, gehe oom, bin ausser Heilreichweite, Nutz nen Cooldown (an den Tank gerichtet. Stichwort: Shieldwall, LastStand, Trinkets), brauche noch Hilfe bei XY, da ich es allein nicht mehr geheilt bekomme etc. Wenn hier schweigen im Wald ist, geht der Tank davon aus, das alles in Ordnung ist und wundert sich evtl. nur nach seinem Tod, warum hier nichts angesagt wurde, was uns dann in Erklärungsnot bringt.

Wie schon an anderer Stelle gesagt, vermeidet Aussagen wie „Ich bin Tod“. Sprecht von Euch in der dritten Person, am besten mit Angabe wer Euer zu heilendes Ziel war. „Sleth down, war MT-Heiler, bitte einer übernehmen.“ Wenn jemand im TS um Hilfe ruft, quittiert dies am besten mit einem „Sleth hat“. Dann wissen die anderen Heiler das sie sich darum nicht mehr kümmern müssen und die Gefahr sinkt das alle das eigentlich zu heilende Target vernachlässigen.
Wenn hier nichts gesagt wird wundert sich nur der Tank warum er keine Heilung mehr bekommt und irgendwann kommen panische Rufe wer denn für die Heilung zuständig sei, mit der Antwort, dass es der Heiler war, der vor 2 Minuten weggeflext wurde.

Wie ihr seht kann man doch eine ganze Menge während des Raids Ansagen, jedoch sollte man sich immer nur auf das Nötigste beschränken. Ein 4 Stunden Laberraid, wo über das Sexleben von Paris Hilton oder die Letzte Episode von Lost diskutiert wird, zehrt irgendwann an den Nerven und verursachen bei den meisten Kopfschmerzen und schwindende Performance. Ebenso interessieren niemanden Eure „Ey lol, geiler Crit“ BäM Addons mit integrierter TS-Yell Funktion.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein Raid mit strengem Raidlead, mit wenig Jux und Laberei sowie kurzen und pregnaten Ansagen weit besser und performanter funktionieren als eben Spaß-Laberraids wo jeder irgendwie das macht, wozu er gerade Lust hat, weil kein Raidlead vorhanden ist oder sich niemand für diese Aufgabe so richtig zuständig fühlt.

Streamer/YouTuber/Redakteur at Myself
Jahrgang '79, seit Ende der '80er nerdiger Gamer. Absolvierte die Ausbildung zum Editor bei der Computec Media AG (PC Games) in Fürth. Kommunikationsdesigner durch die School of Life, Streamer und YouTuber aus Leidenschaft! Google+