Cataclysm: Priesterskillungen ab Patch 4.0.1 – Die Talentpunktverteilung für Holy, Disc und Shadow

Wenn nichts schief geht, dürften wir den WoW Patch 4.0.1, der die überarbeiteten Cataclysm Talentbäume ins Spiel bringt, recht bald auf den Live Servern sehen: Wahrscheinlich am 13.10, spätestens aber eine Woche später, am 20.10. Zeit sich einmal die künftigen Priesterskillungen im Detail anzusehen. Denn hier wird sich einiges grundlegend ändern. Ich habe alle drei Skillungen auf dem Beta Realm ausgiebig getestet und gebe nun mal mein persönliches Fazit zu den neuen Talentpunktverteilungen des Priesters.

Vorwort
Wer sich für eine Priester-Skillung entscheidet muss fortan mindestens 31 Talentpunkte in genau diesen Tree stecken. Erst danach können die übrigen Talentpunkte in die anderen Bäume investiert werden. Auf Level 80 sind dies gerade mal 5 Punkte, die man neben den 31 Pflichtpunkten in die anderen Bäume stecken kann. Auf Level 85 sind es dann immerhin 10 Punkte. Da die meisten nach dem Patch wahrscheinlich wie gewohnt bis Cataclysm weiter raiden werden, spreche ich zunächst ganz normale Raidskillungen an, so wie man wahrscheinlich auch später auf Level 85 seinen Priester skillen wird. Logisch, daß dedizierte Levelspeccs an einigen Stellen etwas anders aussehen, aber davon handelt dieser Beitrag nicht. Zu den Levelspeccs des Priesters werde ich dann kurz vor Cataclysm noch einmal etwas separates schreiben.

Neben den Talentpunkten ist auch das neue Meisterschaftensystem, die Masterys, an diese Auswahl gekoppelt. Der Disc Priester erhält mit dem ersten Talentpunkt den Zauber Sühne und durch weiteres Masteryrating verbesserte Absorbeffekte für seine Schilde. Der Holy bekommt den neuen Zauber Züchtigung, der sich dank Chakra sehr flexibel einsetzen lässt. Als Masterybonus gibt es eine Hot-Komponente für die direkten Heilzauber, ähnlich dem 2er T10 Heilset-Bonus. Zudem bekommen beide Heilvarianten den Bonus Meditation, den es so nicht mehr als Talent im Disc-Baum gibt. Der Shadow bekommt zusätzlichen Critschaden, Mindflay und als Mastery die Shadow Orbs. Diese Schattenkugeln verbessern den Schaden des Gedankenschlages und Gedankenstachels.

Der Disc-Priester
Da man an die 31 Punkte Regel gebunden ist, sieht die Disc-Skillung zu Beginn nach einer 31/5/0 aus. Da man nur 5 Punkte in den Holy-Tree stecken kann, kommt man zunächst nicht an das Talent „Inspiration“, was so schnell wie möglich beim weiteren Leveln angestrebt werden sollte. Ein Tankheiler ohne diesen Buff geht mal gar nicht. Im Holy-Tree hat man dann die Wahl, ob man das Talent „Empowered Healing“ mit 3 Punkten komplett mitnimmt, oder stattdessen auf „Divine Fury“ zur Castzeitreduzierung setzt. Ich habe mich für letzteres entschieden, da „Divine Fury“ auch die Castzeit des neuen alten Healspells „Heal“ reduziert. Gerade mit dem Disctalent „Strength of Souls“ kann man mit dem „Heal“ den „Geschwächte Seele“ Debuff verkürzen. Mit geskillten Heal kann man dann eine „Schild, Heal, Heal, Schild“ Rotation auf dem Tank fahren.

Der Disc-Tree selber bietet dann wenig Spielraum zur Talentverteillung. „Inner Sanctum“, dass verbesserte neue „Inner Fire“, verstärkt nicht mehr den Spellpower-Effekt, sondern lediglich den Runspeed von „Inner Will“. Sofern man diesen bei gewissen Encountern nicht braucht, ist das Talent damit uninteressant. Genau wie die PvP-Talente „Reflective Shield“ und „Focused Will“. „Atonement“, was die Verbündeten durch Smiteschaden heilt, würde ich zwar gerne mitnehmen, dazu fehlen aber auf Level 80 leider die Punkte. Das wird aber nach Erreichen von „Inspiration“ nachgeholt. Denn wenn man schon im Raid smitet, und das sollte man aufgrund des neuen „Heiler muss Schaden machen“ Prinzips, warum nicht gleich dadurch indirekt Heilung verteilen? Dank „Evangelism“ und „Archangel“ wird man dazu ja im Grund eingeladen, um schließlich die Healspells zu verbessern. „Inner Focus“ nimmt man ganz zum Schluss mit, damit man von beiden Aspekten von „Train of Thought“ profitiert. Also sowohl beim Smiten, als auch beim Greater Heal zur Reduzierung des „Sühne“ und „Inner Focus“ CDs.

Demnach sieht meine Disc Specc auf Level 80 so aus, auf Level 85 dann so. Sollte man nicht wie erwartet in den Genuss des Smitens im Raid kommen, kann man evtl. auf „Atonement“ verzichten, was die Disc Specc so ausschauen lässt. Es bleibt aber abzuwarten wie gut das neue Prinzip im Raid funktioniert.

Der Holy-Priester
Der Heilig-Priester hat bei der Talentpunktverteilung weniger Sorgen, da der Holy-Tree recht wenig Optionen zur Verteilung der 31 Punkte bietet. „Blessed Resilience“ bleibt ein reines PvP-Talent, Desperate Prayer ist dank Instant-Hot Komponente, CoH und Schild auch als Notfallknopf eher uninteressant. Der „Spirit of Redemption“ wird durch den Wegfall des passiven Willenskraftbonus auch uninteressant, da man nun nur noch was davon hat wenn man stirbt, was man tunlichst vermeiden sollte. Daher nehme ich lieber den Lichtbrunnen mit, der eine kleine Überarbeitung erfahren hat. Die Spieler können nun weiter vom Brunnen des Lichts entfernt stehen um draufklicken zu können. Sprich der neue Brunnen wird so etwas wie der neue Gesundheitsstein 2.0.

Im Disc Tree bleibt auch nicht viel Auswahl, klar ist hier später das Ziel „Evangelism“ und „Archangel“, mit dem man dann auch durch Smiten die Heals verbessern kann. Auf Level 80 ist dies allerdings noch nicht zu realiseiren. Hier bleibt dem Holy nur die neue Mechanik rund um das „Chakra“, „Revelations“ und „Holy Word: Chastise“, mit denen man sehr flexibel je Situation agieren kann. Hier ist allerdings einige Einarbeitungszeit nötig, da der Holy fortan nicht mehr nur seine drei Flash, Gebet, CoH rinse and repeat Rota fährt. Was man defenitiv auch vermehrt einsetzen sollte ist Renew: In Cataclysm profitiert der Priester-Hot endlich von Haste- und Crit-Rating, was den Hot sehr stark werden lässt.

Demnach sieht meine Level 80 Holy-Skillung so aus, auf Level 85 dann so.

Der Shadow-Priester
Leider ist der Shadow mal wieder sehr schlecht weg gekommen. Von den vielen versprochenen Funktionen rund um die Shadow Orbs ist am Ende, bis auf eine passive Damage-Erhöhung für den MindBlast, nicht viel dabei heraus gekommen. Insgesamt verliert man sogar 6% Hit durch den Wegfall der Talente „Schattenfokus“ und „Elend“, was gerade zu Beginn zu Problemen beim Hitcap führen kann. Abhilfe schafft hier das neue Talent „Twisted Faith“, was 100% der Willenskraft in Hitrating konvertiert. Man braucht also ca. 200 WK um den Wegfall der 6% Hit zu kompensieren. Heiler haben hier dank massig WK nun fast keinerlei Probleme als Shadow ans Hitcap zu kommen, dumm nur für Schattis, die nie auf WK gesetzt und lieber auf Hit+Crit Items ohne WK gesetzt haben.

Davon ab gibt es im Shadow-Tree wenig Variationsmöglichkeiten. „Fear“ und „Horror“ bleiben PvP bzw. Level-Fähigkeiten. Einziger Lichtblick ist das neue Talent „Shadowy Apparition“, das regelmäßig durchs „Schattenwort: Schmerz“ ein Abbild von Euch erschafft, das bei Erreichen des Ziels ordentlich Schaden verursacht. Also alles zudotten, um möglichst oft von den Proccs zu profitieren. Die restlichen 5 Punkte wandern in den Disc-Tree, damit man später auf Level 85 auch hier „Evangelism“ und „Archangel“ erreichen kann, was den periodischen Schaden generell und auf Abruf situativ für Fähigkeiten erhöht.

Auf Level 80 sieht meine Shadow Specc dann so aus, auf Level 85 dann so.

Schlusswort
Ich hoffe ich konnte euch ein paar gute Tipps für die neuen Priester-Speccs mit an die Hand geben und hoffe, dass ihr so Gold fürs Umskillen und Ausprobieren spart. Sicherlich gibt es bei einigen Talentpunkten immer Variationsmöglichkeiten und vor allem auch Talente, die man speziell für eine Bossbegegnung mal mitnehmen kann. Die angesprochenen Priesterskillungen sind nur allgemeine Speccs und nicht auf spezielle Gegebenheiten und Fähigkeiten der Bosse zugeschnitten. Sicherlich sind an einigen Stellen auch meine persönlichen Vorlieben für Fähigkeiten und meine Spielweise mit eingeflossen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die Priesterskillungen von 80 auf 85 weiterentwickeln werden und welcher Trend sich bei den Priestspeccs durchsetzen wird.

Streamer/YouTuber/Redakteur at Myself
Jahrgang '79, seit Ende der '80er nerdiger Gamer. Absolvierte die Ausbildung zum Editor bei der Computec Media AG (PC Games) in Fürth. Kommunikationsdesigner durch die School of Life, Streamer und YouTuber aus Leidenschaft! Google+