Das Saitek Cyborg V7 Gaming Keyboard im Test – Teil II

Nachdem ich ja im letzten Artikel im wesentlichen den Lieferumfang des Cyborg V7 und den ersten Eindruck beschrieben habe, kommen wir heute ans Eingemachte, nachdem ich das Keyboard nun mehrere Monatet in Gebrauch hatte.

Fangen wir mit dem Punkt an, den ich letztes Mal schon angesprochen hatte und zwar die Audio und den USB Port am Keyboard. Das alles machte auf mich schon damals einen guten Eindruck, der sich im letzten Monat bestätigt hat. Ich merke keine Verschlechterung der Soundqualität oder ähnliches, auch der USB Port funktioniert einwandfrei (da hängt, wie gesagt, meine Maus dran). Sehr praktisch ist dieser Port vor allem, wenn man wie ich, das Headset nicht permanent angeschlossen hat, sondern auch mal auf Boxen umschaltet – bisher mußte ich dafür immer zum Umstöpseln unter den Tisch kriechen, dank der so gut zugänglichen Ports gehts jetzt aber auch ohne. Ich spüre auch keinerlei Qualitätsverluste, was den Sound angeht (und das Headset, was dranhängt, würde mich das spüren lassen, denke ich).

Ein zweiter Punkt ist die Beleuchtung. Ich habe sowas ja immer für Spielerei gehalten, aber auf einem Keyboard, grad in dieser Jahreszeit, wo man keine Festbeleuchtung anschalten will, weil man sonst Milliarden von Mücken im Raum hat, ist das wirklich sehr praktisch. Hilfreich ist dabei, dass man über das Menu am hinteren Keyboard Rand für alle Bereiche (Macrotasten, Nummernblock, Pfeiltasten, Hauptbereich und WASD Tasten) die Beleuchtung separat einstellen kann, also sowohl in der Farbe (wo viele Spektren von Gelb, Grün, Rot zu Blau möglich sind) als auch in der Helligkeit (eine Stufe davon ist aus, also kein Licht).

Weniger außergewöhnlich ist die Soundsteuerung am Keyboard, das gibt es heute ja auch auf Multimediakeyboards. Immerhin, es ist wie gesagt dabei und durchaus praktisch. Als letztes Bedienungselement ist dann der sogenannte Cyborg Modus Knopf. Mit diesem wird aus der Tastatur quasi erst das Gamingkeyboard, deaktiviert es doch den Windows Key (den hatte ich bei meiner alten Tastatur rausoperiert) und aktivert dafür die 12 Macrotasten an den beiden Rändern. Alles in allem ist die Bedienbarkeit über diese berührungsempfindlichen Felder gut gelungen, wie immer bei solchen Hochglanzflächen mit dem Preis, dass man regelmäßig Fettfinger wegwischen darf (grad in der heißen Jahreszeit).

Kommen wir zum eigentlichen Keyboard. Die Anschläge hier sind sehr angenehm, wie ich finde, allerdings ist das Keyboard nicht wirklich leise, was man bedenken sollte. Wer einen sehr weichen Anschlag bevorzugt, sollte das Keyboard vor dem Kauf auf jeden Fall mal testen. Ich persönlich bin aber ein Fan von eher kräftigen Anschlägen, insofern ist es mir nur recht so. Angenehm ist auch die etwas rauhe Beschichtung der meisten Key, subjektiv würde ich behaupten, dass das dadurch weniger schwitzig wird. Auch die optische und sensorische Heraushebung der WASD Tasten ist durchaus praktisch, grad wenn man im Halbdunkeln spielt. Alles in allem tut also das Keyboard genau das, was es tun soll: es schlägt sauber und präzise an und läßt sich im Gaming, aber auch im Officebereich gut nutzen. Aprobos Officebereich: ein Wort der Warnung: wer viel mit dem Cyborg arbeitet und spielt, bekommt eventuell etwas Probleme mit anderen Keyboards, weil das Cyborg recht große Tastenabstände hat. Besonders krass dürfte das bei Laptopusern sein, aber auch an meiner normalen Officetastatur habe ich danach erstmal nur Kraut und Rüben zusammengeschrieben.

Somit bleiben noch die Macrotasten. Diese sind, wie auf den Fotos zu sehen ist, seitlich am Keyboard angeordnet. Das macht sie, wenn man eher im Bereich von WASD arbeitet, zur Hälfte nur schwer erreichbar. An die linken hingegen kommt man recht gut ran. Nun kann man die Keys einfach so belegen (was ich aber nur für mäßig zweckmäßig halte) oder man kann sie mit Macros zuflastern. Beides kann man mit dem Saitek Profileditor, der mitgeliefert wird, einstellen. Nach recht kurzer Einarbeitungszeit fand ich mich damit auch zurecht und konnte meine ersten Macros erstellen, in meinem Fall etwas sehr einfaches. Zum Test hatte ich nämlich drei Macros geschrieben, mit denen ich in Eve jeweils die Low, Mid und Highslots auf einen Anschlag aktivieren kann (was ja grad bei Lows und Mids etwas nervig ist sonst, weil hier Alt und Strg mit den F Tasten kombiniert wird). Als ich die Macros im Spiel testen wollte, mußte ich zwei Dinge feststellen: einerseits funktionierten sie. Andererseits sind die Macrotasten aber ziemlich träge. Das liegt sicherlich teilweise auch am Eve Interface, aber nicht nur. Man muss hier also etwas aufpassen, wenn man es mir nachtun will. Grundsätzlich gefällt aber das Design und die Funktion der Makrotasten und durch die Verteilung rechts und links ist auch für Leute, die wie Sleth mit einer, vorsichtig formuliert, bescheuerten Tastaturbelegung spielen, die Option, einige schnell erreichbare Buttons zu belegen.

Beachten muss man ferner, dass man die Profile immer wieder neu laden muss, was aber per Trayicon kein Problem ist und auch funktioniert, wenn man bereits im Spiel ist (also kein hakeliges Laden des Spiels über das Profilprogramm wie bei einigen anderen Konkurrenzprodukten). Darin unterscheidet sich das Keyboard aber in keinster Weise von diversen anderen programmierbaren Peripheriegeräten wie etwa diversen von uns getesteten Gamingmäusen. Positiv ist einzig anzumerken, dass die Ladezeit absolut instant ist, was etwas bei anderen Produktion nicht immer der Fall ist.

Hier klicken, um den Inhalt von Amazon Kindle anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Amazon Kindle.

Insgesamt kann ich also sagen: wer nach einem Gamingkeyboard sucht, sollte sich das Saitek auf jeden Fall einmal anschauen. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Verstellbarkeit für die Position auf dem Tisch ist super und die Funktionen über das Panel am oberen Rand des Keyboards sind alle einwandfrei zu steuern. Auch die Anschlüsse am Keyboard sind von einer guten Qualität, gleiches gilt für den Kabelstrang. Was im Vergleich zur Konkurrenz eventuell fehlt, ist ein Display – allerdings kosten die mit einem Display versehenen Keyboards von Logitech mittlerweile nahezu das Doppelte, so dass dieser Vergleich nicht wirklich fair ist.

Saitek V7 Gaming Keyboard
Pro
  • großer Funktionsumfang mit variabler Beleuchtung, USB Ports, Soundsteuerung und Makrotasten
  • Gute Steuerung der Funktionen über das Touchdisplay
  • angenehmes Anschlaggefühl
  • gute Ergonomie durch mannigfaltige Verstellmöglichkeiten
  • Gute Makrofunktion und Profilmanagement Software
  • fairer Preis für ein Gaming Keyboard
Contra
  • kein Display
  • benötigt viel Platz
  • weite Keyabstände führen zu Problemen bei Verwendung anderer Keyboards
Streamer/YouTuber/Redakteur at Myself
Jahrgang '79, seit Ende der '80er nerdiger Gamer. Absolvierte die Ausbildung zum Editor bei der Computec Media AG (PC Games) in Fürth. Kommunikationsdesigner durch die School of Life, Streamer und YouTuber aus Leidenschaft! Google+